Jetzt geht’s um die Wurst – WHO warnt vor Fleischverzehr

Was soll man den überhaupt noch essen? Pestizide im Obst und Gemüse, Dioxin in Eier und jetzt warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO vor Wurst und verarbeitetem Fleisch. Der Verzehr erhöhe das Risiko für Darmkrebs signifikant.
Millionen Deutsche sind entsetzt, müssen sich die Kommentare der Vegetarier und Veganer anhören, sie hätten das ja schon lange gewusst. Aber wie gefährlich ist der Fleischgenuss wirklich?

„Darf ich jetzt überhaupt keine Wurst mehr essen?“

Ein solch komplettes Verbot formuliert selbst die WHO nicht. Zwar steige mit der Menge der verzehrten Fleischprodukte das Darmkrebsrisiko, aber das bedeutet keineswegs, dass Sie komplett darauf verzichten müssen. Wie bei so vielen Dingen geht es auch bei dieser Thematik darum, das richtige Maß zu finden.

Die im Auftrag der WHO ausgewerteten Studien zeigen, dass sich das Risiko für Darmkrebs bei einem täglichen Fleischkonsum von 50 g um 18 % erhöht. Eine solche Menge ist bisweilen schon mit dem Wurstbrötchen zum Frühstück erreicht. Da verwundert es wenig, dass viele Fleischesser den von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Rahmen von 300 bis 600 g Fleisch und Fleischprodukte pro Woche überschreiten.

„Ich esse zu viel Fleisch. Was nun?“

Reduzieren Sie die Häufigkeit. Wenn Sie nur noch ein oder zwei Mal pro Woche Fleischprodukte essen und diese dann bewusst genießen, wird es Ihnen viel leichter fallen, die Verzehrempfehlungen einzuhalten.
Selbstverständlich erfordert eine solche Umstellung eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Essverhalten. Sonst bestellen Sie aus Gewohnheit die Pizza Salami, obwohl Sie an diesem Tag doch überhaupt kein Fleisch essen wollten. Versuchen Sie, das Herzhafte, was Sie sonst mit dem Konsum von Fleisch verbinden, durch andere Lebensmittel zu ersetzen. Ob es nun der Räucherkäse ist oder das gegrillte Gemüse, der Möglichkeiten gibt es viele. Nutzen Sie die Gelegenheit und entdecken Sie neue Lebensmittel.

„Soll ich nicht lieber gleich Vegetarier werden?“

Ein kompletter Verzicht erscheint leichter als eine Reduktion? Lassen Sie sich nicht täuschen. Fleisch enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen und B-Vitamine. Vegetarier müssen sich intensiv mit ihrer Ernährung auseinandersetzen, um diese aus anderen Quellen aufzunehmen.
Essen Sie daher ruhig weiter Fleisch, wenn es Ihnen schmeckt. Setzen Sie dabei auf Qualität, nicht auf Quantität, und ziehen Sie helles Fleisch (Geflügel) rotem Fleisch (Schwein, Rind etc.) vor. Achten Sie besonders auf den Anteil an verarbeitetem Fleisch wie Wurst und Schinken.
In einer abwechslungsreichen, ausgewogenen Ernährung hat maßvoller Fleischgenuss weiterhin seinen Platz, darin sind sich die meisten Ernährungswissenschaftler einig.