Nächtliche Heißhunger-Attacken sind eine Schlafstörung, die häufiger bei Frauen als bei Männern auftritt. Es ist eine von zwei Essstörungen, die mit dem Schlafen verbunden sind. Die andere ist die schlaf-bezogenen Essstörung. Beide gehören zu den Parasomnien, die laut Wikipedia „beim Erwachen, beim partiellen Erwachen oder bei Schlafphasenwechsel auftreten, und somit den Schlafprozess unterbrechen.“
Nächtliche Heißhunger-Attacken werden charakterisiert durch den unaufhaltsamen Drang, den Kühlschrank zu plündern. Normalerweise haben die Betroffenen einen sehr leichten Schlaf. Wenn sie während der Nacht aufwachen, dann haben sie das Gefühl, dass sie erst wieder einschlafen können, wenn sie etwas gegessen haben. Und wenn sie dann am Kühlschrank stehen, dann können sie sich nicht mehr bremsen. Sie sind während der Essattacken völlig wach und können sich auch am nächsten Tag an alles erinnern. Es handelt sich um die Kombination einer Schlafstörung und einer Essstörung. Hilfe kann normalerweise ein Psychologe mit vertieften Kenntnissen bei der Behandlung von Essstörungen geben. Eine entsprechende Schlafhygiene kann zum Erfolg beitragen.
Schlafbezogene Essstörungen sind eine Abart des Schlafwandelns. Während einer solchen Episode isst der Betroffene, während er nur teilweise aus dem Schlaf erwacht. Oft wird sehr schweres und ungesundes Essen verspeist, welches der Betroffene im wachen Zustand wahrscheinlich gar nicht essen würde. Zum Beispiel isst man dann tiefgefrorene Pizza, ungebackenen Kuchenteig, Erdnussbutter auf Fisch oder sogar Hundefutter. Oft verletzen sich die Betroffenen bei der Zubereitung, schneiden sich z.B. in die Finger oder verbrennen sich. Die Betroffenen lassen sich kaum aufwecken und können sich auch nicht an die Essattacken erinnern. Es scheint keinen Zusammenhang zwischen Hunger und schlafbezogener Essstörung zu geben. Selbst wenn der Betroffene satt zu Bett geht, kann eine Essattacke passieren.
Obwohl der Grund für Schlafstörungen in Kombination mit Essstörungen nicht bekannt ist, so sind doch einige Auslöser identifiziert worden. Medikamente mit Lithium zur Stimmungsstabilisierung und Benzodiazepin-Rezeptoren sind beispielsweise solche Auslöser. Menschen mit Gemütsstörungen oder psychologischen Problemen oder beispielsweise Bulimie haben ein höheres Risiko, betroffen zu sein. Aber auch Menschen mit anderen Schlafstörungen können kombinierte Schlaf-/Essstörungen ausbilden.
Meist haben Menschen mit einer Schlaf-/Essstörung eine Vergangenheit als Schlafwandler. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Schlafstörung im Vordergrund steht. Diese muss also auch behandelt werden. In diesen Fällen kann eine medikamentöse Behandlung sehr erfolgreich sein. Oft werden Antidepressiva oder Opiate verschrieben. Wenn das Schlafwandeln aufhört, dann enden auch die nächtlichen Ausflüge zum Kühlschrank.
Schlafesser haben oft Übergewicht wegen der hohen Kalorienzufuhr in der Nacht. Das Übergewicht kann dann zu weiteren Schlafstörungen werden. Eine Behandlung durch einen Arzt oder Psychologen ist deshalb unerlässlich für eine gute Gesundheit und die erfolgreiche Behandlung der Schlaf-/Essstörungen.