Narkolepsie, eine vergleichsweise seltene Schlafstörung, führt dazu, dass die Betroffenen gegen ihren Willen einschlafen. Dabei sendet das Gehirn schlafauslösende Signale an den Körper, auch unvorhersehbar und zu unpassenden Zeiten. So etwas kann mitten in einer Aktivitätsphase geschehen, beim Kinobesuch oder während eines Meetings. Mitunter überkommen die Schlafattacken den Betroffenen während des Autofahrens, was natürlich extrem gefährlich ist. Aber auch während des Essens kann der Schlaf kommen. Das Schlafbedürfnis kann buchstäblich zu jeder Zeit auftauchen.
Betroffene realisieren oft gar nicht, dass sie verschlafen sind oder dass sie in Schlaf fallen. Meist beobachten Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen die Schlafanfälle und machen dann darauf aufmerksam.
Narkolepsie hat 5 Hauptsymptome. Dazu gehören ausgedehnte Tagesmüdigkeit, Schlafmangel und Schlafunterbrechungen, Schlaflähmungen, Kataplexie und hypnagoge Halluzinationen. Es könne sowohl nur einzelne Symptome als auch mehrere gemeinsam auftreten.
Ausgedehnte Tagesmüdigkeit ist das erste Symptom. Dieses tritt bei jedem Narkolepsie-Kranken auf. Das Bedürfnis nach Schlaf ist so stark, dass es nicht mehr ausgeblendet werden kann. Die Schlafattacken können jederzeit auftreten und dauern zwischen 5 und 10 Minuten.
Schlafmangel und Schlafunterbrechungen sind ebenfalls häufige Symptome. Meist können Narkolepsie-Kranke am Abend nur schwer einschlafen, obwohl sie den ganzen Tag übermüdet sind. Wenn sie dann eingeschlafen sind, werden sie häufig wach und die normalen Tiefschlafphasen fehlen.
Schlaflähmungen ereilen circa die Hälfte der Betroffenen. Dabei kann der Betroffene vor dem Einschlafen oder Aufwachen sich für einige Minuten überhaupt nicht bewegen oder sprechen.
Bei der Kataplexie ist die Muskelfunktion während des Aufwachens unterbunden. Diese Störungen sind meist sehr kurz. Auch dieses Symptom weist circa die Hälfte der Kranken auf. In diesem Fall ist die Tiefschlafphase gestört. Träume werden durch starke Emotionen unterbrochen. Mitunter bekommt der Träumende weiche Knie, einen steifen Hals oder glaubt abzustürzen. Die Betroffenen sehen schlafend aus und können nicht sprechen, sind aber vollständig wach und bemerken alles.
Hypnagoge Halluzinationen sind meist sehr lebendig und meist mit beängstigenden Geräuschen, Bildern oder physischen Eindrücken. Diese passieren während Träumen direkt vor dem Einschlafen. Die Betroffenen können nur sehr schwer zwischen Realität und Traum unterscheiden. Die Halluzinationen sind oft beängstigend oder gefährlich und werden mitunter von einer Schlaflähmung begleitet.
Es gibt weitere, schwächere Symptome. Dass können verzerrte Wahrnehmungen, Migräne, Erinnerungs- oder Konzentrationsprobleme oder Störungen automatisierter Handlungen sein. Automatisierte Handlungen können beispielsweise für einige Minuten nicht mehr verfügbar sein. Dann führt der Betroffene eine Routinehandlung aus, diese allerdings falsch.
Narkolepsie kann diagnostiziert und mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden. Unbehandelt kann diese Krankheit zu schwersten Schäden führen.