Das Restless-Legs-Syndrom, kurz RLS, ist eine Schlafstörung, welche mehr als 15 % der erwachsenen betrifft.
Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer und das Risiko einer Erkrankung steigt mit dem Alter. Verschiedene medizinische Gründe, wie z.B. Diabetes, Arthritis oder Krampfadern erhöhen das Risiko, an RLS zu leiden.
Diese Schlafstörung ist charakterisiert durch unkontrollierbare Bewegungen der Beine vom Knie abwärts und mitunter auch der Arme. Manchmal kommen starke Schmerzen zu den Bewegungen hinzu. Die Symptome werden von den Betroffenen unterschiedlich beschrieben. Viele beschreiben die Empfindungen als Jucken, Kratzen und Ziehen in den Beinen. Manche fühlen ein Prickeln oder Brennen und andere empfinden es, als ob Würmer unter ihrer Haut entlangkriechen würden.
Die Symptome können jederzeit Tags oder nachts auftreten.
Das RLS hat insbesondere in der Nacht verheerende Auswirkungen auf den Schlaf. Der Betroffene hat oft das Gefühl, ständig Laufen zu müssen und kommt dadurch nicht mehr zum Schlafen. Die Folge ist ein extremer Schlafmangel und Unausgeruhtheit.
Durch die Kombination aus ständigem Bewegungsmangel und Fehlempfindungen verändern viele Betroffene ihre Lebensgewohnheiten. Sie vermeiden lange Reisen, Kino- und Konzertbesuche, Restaurantbesuche. Lange Besprechungen in der Arbeit können zur Qual werden. Oft kommen depressive Erscheinungen hinzu.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Fehlempfindungen durch falsche Reizweiterleitung in den Nervenbahnen erzeugt werden, welche für Bewegungsreflexe und Empfindungen verantwortlich sind. Oft besteht eine genetische Veranlagung.
Das Restless-Legs-Syndrom kann nicht durch einen einfachen Test nachgewiesen werden. Oft zeigen die üblichen neurologischen Tests keine Auffälligkeiten. Oft wird die Diagnose durch den Arzt anhand der beschriebenen Symptome getroffen. Dabei wird eine eventuelle familiäre Vorbelastung geprüft. Außerdem werden einige medizinische Tests und Blutuntersuchungen durchgeführt.
Häufig zielt die Behandlung auf eine Kontrolle der Symptome ab, welche die Schlafstörungen verursachen. Oft werden Eisenpräparate verschrieben, da schwere Anämie mit RLS in Verbindung gebracht wird. Oft helfen auch spezielle Entspannungstechniken, Änderungen in der Ernährung und der Verzicht auf Kaffee und Alkohol bei der Minimierung der Symptome.
Meist wird RLS mit Medikamenten behandelt. Dabei kommen Dopamin, Benzodiazepine, Opiate oder Antispasmoide zum Einsatz. Diese Medikamente beseitigen die Symptome nicht, können diese aber deutlich abschwächen. Meist müssen die Medikamente für das gesamte weitere Leben eingenommen werden.
Eine andere, artverwandte Erkrankung ist das regelmäßige Gliederzucken. Es gibt zwei grundlegende Unterschiede zum Restless-Legs-Syndrom: RLS kann sowohl in der Wach- als auch in der Schlafphase auftreten, das periodische Gliederzucken nur während des Schlafs. Beim RLS ist das Zucken eine Reaktion auf die Symptome. Beim periodischen Gliederzucken sind die Bewegungen erzwungen und nicht steuerbar. Aber auch das periodische Gliederzucken kann durch Medikamente wirkungsvoll behandelt werden.